Zuerst erfährst du, warum es gut ist ein Skizzenbuch zu führen. Die 5 Tipps helfen dir bei der Auswahl der Materialien und wie du gleich loslegen kannst.

Warum solltest du ein Skizzenbuch führen?

Das Skizzenbuch ist nur für dich!

Jedem beginnenden Kunststudenten legt man sehr aufdringlich ans Herz unbedingt ein Skizzenbuch zu führen. Das hat seinen guten Grund. Ein Skizzenbuch zu führen macht sehr viel Spaß, wenn es einmal angelegt ist und du es regelmäßig benutzt. Das Schöne daran ist, dass es ganz und gar nur für dich ist. Du brauchst es keinem Menschen zeigen, du bist niemandem Rechenschaft schuldig und du hast nach einiger Zeit eine wunderbare Sammlung von Zeichnungen, Anmerkungen und Ideen. Denn dein Skizzenbuch kannst du für sehr unterschiedliche Dinge nutzen aber dazu später.

Du kannst dein Skizzenbuch bei vielen Gelegenheiten nutzen!

Das Gute ist, dass du deine Zeichnungen gebündelt hast und sie dir immer wieder bei Bedarf anschauen kannst. Du hast einen physischen Ort, in dem du zeichnest. Einmal das Skizzenbuch eingepackt ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass du es auch nutzt. Gelegenheiten es zu nutzen gibt es viele und viele unentdeckte. Z.B. du wartest auf einen Bus, der nicht kommt oder auf die Bahn, du wartest auf das Essen in einem Restaurant. Du sitzt gemütlich im Café, um dich von deinen Einkäufen zu erholen beim Cappuccino und zeichnest die anderen, was du auf deinem Tisch hast. Zeichnen es ist auch eine wunderbare Alternative zu Facebook und Co. Du kreierst deine Bilder, statt dir Bilder von anderen anzusehen. Es ist besser für die Augen und auch für dein Gemüt. Nach jeder Zeichnung, auch wenn sie vielleicht mal nicht so gelungen ist, fühlst du dich aber doch irgendwie stolz oder zufrieden, dass du es wenigstens versucht hast.

 

Die 5 Tipps, die du brauchst, um loszulegen!

1. Tipp: Was brauche ich für ein Skizzenbuch?

 

Besorge dir am besten gleich zwei Skizzenbücher ein kleines, dass du immer in der Handtasche hast und ein größeres mit auch etwas dickerem Papier, das du auch gut mitnehmen kannst, aber nicht immer dabei hast. Das kleine A5 hat die Größe eines Schulheftes oder A6 ist noch kleiner. Kaufe dir kein super luxuriöses mit handgeschöpften Papier usw., weil du das nie benutzen wirst. Ist es zu teuer und besonders, hast du vielleicht Angst überhaupt loszulegen. Das Papier sollte schon gut sein z. B. 130 bis 150 gr/m, das ist die Dicke des Papiers, ohne Linien natürlich und möglichst weiß. Ob es eine Spiralbindung hat oder wie ein Buch aussieht, ist Geschmacksache.

Bleistifte und Buntstifte oder Wasserfarben hast du ja wahrscheinlich schon. Wenn du willst, kannst du den Einband noch bekleben, so dass es einen persönlichen Touch hat. Schreibe auf jeden Fall deine Kontaktdaten und deinen Namen auf die erste Seite oder auf die Innenseite des Deckels, falls du es mal irgendwo liegen lässt, der Finder dich dann erreichen kann.

Wenn du mehr einsteigen willst kannst du dich schon mal auf die Warteliste setzen, die natürlich unverbindlich ist und dich dort eintragen.

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2. Tipp: Wie fange ich an?

 

Wenn du Hemmungen hast in dein schönes neues Skizzenbuch zu zeichnen, dann nimm Seite zwei und fang an zu dudeln. Z. B. fange an mit einer unendlichen Linie, die immer weiter geht über das ganze Blatt, fülle das Blatt mit deiner unendlichen Linie. An einigen Stellen überschneidet sie sich immer wieder und an anderen Stellen bleibt viel weiß. Finde deinen Rhythmus.

 

Ansonsten beginne mit einer Zeichnung. Irgendetwas was in deiner Nähe ist und zeichne es. Schau was dich anzieht, eine Blume, eine Vase, ein kleines Stillleben irgendwo auf deinem Tisch oder auf einem Bord. Fange einfach an, ohne dir all zu viel Gedanken zu machen. Hast du länger nicht gezeichnet, mach es dir nicht zu schwer. Zeichne nur ein Teil als anstatt deinen ganzen Hausaltar. Zeichne einen Baum statt der ganzen Landschaft.

 

3. Tipp: Wozu kann ich das Skizzenbuch benutzen?

 

Es dient natürlich vor allen Dingen deinen Zeichnungen. Du kannst auch Zeichnungen, die du woanders gemacht hast, in dein Skizzenbuch kleben, damit sie nicht verloren gehen. Du kannst dein Skizzenbuch auch benutzen, um was aufzuschreiben. Falls du es nicht an anderer Stelle machst, kannst du auch deine Träume aufschreiben oder was dir sonst so einfällt. Auf jeden Fall schreibe auf, wenn du eine spezielle Idee zu deiner Kunst hast, z. B. ein Motiv, das du gern mal machen möchtest, eine Idee für eine dreidimensionale Arbeit oder für ein Bild. Vielleicht ergänzt du den Text gleich mit ein paar Skizzen. So wird dein Skizzenbuch zu deinem kreativen Bankkonto. Denn wenn dir mal gerade nichts einfällt, kannst du da reinschauen und schon hast du eine Idee.

 

Falls du irgendetwas findest in einer Zeitschrift, Zeitung oder auch im Netz, schneide oder drucke es aus und klebe es in dein Skizzenbuch. Das sind alles Dinge, die dich inspirieren und dich auf weitere Gedanken und Einfälle bringen. Vielleicht nicht sofort aber später bestimmt und so hast du sie bei dir.

Es ist auch eine gute Idee alles immer mit Datum zu versehen, so weißt du, wann du was gemacht hast. Das kann Jahre später sehr interessant sein.

 

4. Tipp: Wie kannst du Routinen entwickeln, damit sich dein Skizzenbuch füllt?

 

Überlege dir, wann du Zeit hast zum Zeichnen. Sei dabei kreativ. Du hast nämlich mehr Zeit als du denkst. Eine viertel Stunde kannst du sicher am Tag mal rausschlagen, sei es in der Mittagspause, sei es am Abend. Falls du keine festen Arbeitszeiten hast, vielleicht am Morgen als kleine Einstimmung für den Tag, wenn alle aus dem Haus sind. Es erfordert ein bisschen Disziplin. Aber Routinen haben den Vorteil, wenn du sie einmal aufgenommen hast, ist es einfach ihnen zu folgen. Vielleicht hast du ja schon irgendwelche Rituale für dich kreiert, dann kannst du dein Zeichnen mit da reinbauen. Ich habe z. B. gemerkt für mich ist es gut am Abend nach dem Essen mich hinzusetzen und zu zeichnen. Ich finde Zeichnen immer sehr entspannend, weil ich so konzentriert bin auf nur eine Sache und damit kann ich mich gut für die Nacht vorbereiten. Ich komme zu mir. Es hindert mich auch noch mal schnell Facebook zu checken und da Zeit zu verdaddeln.

Überlege dir, wann du 15 Minuten Zeit am Tag hast, wenigstens drei bis vier Mal in der Woche. Gönne dir dafür eine Seite in deinem Skizzenbuch und schreibe es groß auf. Ich zeichne jeden Donnerstag Abend, ich zeichne jeden Mittwoch Morgen usw.

 

Am Wochenende kannst du dann mehr Zeit einplanen z.B. schreibe in dein Buch: Ich arbeite eine Stunde am Samstag mit meinem Skizzenbuch. Du wirst sehen, dass fällt dann sehr viel einfacher. Du wertschätzt dich damit und räumst dir Zeit ein. Du machst eine Verabredung mit dir selbst. Jedes Mal, wenn du dein Skizzenbuch aufschlägst, siehst dir diese Seite und du erinnerst dich.

 

Wenn du es nicht so mit dem Planen hast oder es effektiv nicht möglich ist, wegen dauernd wechselnder Zeiten, dann schreibe zumindest rein : Ich zeichne in mein Skizzenbuch dreimal in der Woche oder so ähnlich. Damit du dir einen Zeitrahmen machst.

 

5.Tipp: Wozu dient dir das Skizzenbuch künstlerisch?

 

Das Skizzenbuch ist dein Arbeits- und Übungsbuch, das darfst du nicht vergessen. Du bist also ganz frei, was du da drin ausprobierst. Es müssen nicht deine Spitzenzeichnungen werden, auch wenn sie es vielleicht werden, gerade weil du den Anspruch nicht so hoch hängst. Du darfst dich in deinem Skizzenbuch auch an Dinge wagen, die du noch nicht kannst, was Neues ausprobieren. Es muss alles nicht perfekt sein. Auch wenn du eine ganz kurze Skizze zu irgend etwas machst, das ist alles gut und erlaubt. Setze dir keine Grenzen und lass deinen Perfektionisten nicht in dein Skizzenbuch schauen.

Geh raus mit deinem Skizzenbuch und lass dich von der Natur oder deiner Stadt inspirieren. Geh auch mit Farbe in dein Skizzenbuch, probiere Wasserfarben und Buntstifte aus. Wenn sich das Papier wellt, ist es auch keine Tragödie.

Vergiss auch nicht in dein Skizzenbuch zu schreiben, was auch immer du möchtest. Deine Wünsche und Ideen sind bestens dort aufgehoben.

Sei mutig, gutgelaunt und abenteuerlustig, was dein Skizzenbuch angeht.

Ich freue mich auf deine Erfahrungen und Kommentare zu dem Artikel.